Mitteilungen
Aus der Veranstaltung des Bündnisses für öffentlich geförderte Beschäftigung zum informellen Fachaustausch am 5. November 2024 im Bürger:innenhaus Bornheide:
Langzeitarbeitslose ohne Perspektive?
Zukunft des sozialen Arbeitsmarktes
Was fehlt in Hamburg, wo sind Lücken?
- Die Zahl der Menschen, die durch andere Integrationsmaßnahmen nicht (mehr) in Arbeit gebracht werden können, wächst, während das Angebot an sozialer Beschäftigung schrumpft.
- Beschäftigungsprojekte leisten Gemeinwohlarbeit für die wachsende Zahl der Bedürftigen in unserer Stadt. Die Zahl der Bedürftigen, die auf Tafeln, Sozialkaufhäuser, Seniorencafés etc. pp. angewiesen sind, steigt.
- Die regierenden Parteien in Hamburg hatten im Koalitionsvertrag fürdie jetzt auslaufende Legislatur eine Verdreifachung der von der Stadt kofinanzierten Teilhabe-Arbeitsplätze vereinbart. Das hat nicht geklappt.Statt einer Verdreifachung betrug die Steigerung der von der Stadt kofinanzierten Quartiersarbeitsplätze nur etwa 40%. Eigene Haushalts-mittel wurden dabei nicht eingesetzt.
- Hamburg spart bei einer §16-i-Beschäftigung im Durchschnitt pro Platzund Beschäftigungsmonat ca. 200 € bei den Kosten für die Unterkunft (KdU). Diese eingesparten Mittel fehlen bei der Flankierung der sozialen Beschäftigung.
- Das Beschaffungsvolumen der öffentlichen Auftragsvergabe beläuft sich in Hamburg auf rund 1 Mrd. EUR. Es gäbe kostenneutrale Möglichkeiten die Träger des sozialen Arbeitsmarktes an Ausschreibungen der öffentlichen Hand zu beteiligen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels dürfte das Thema der Wettbewerbsneutralität der Vergangenheit angehören.
- Öffentliche Unternehmen sind - von der SAGA bzw. ihrer Beschäftigungsgesellschaft Chance abgesehen - auf dem Feld der sozialen Beschäftigung äußerst zurückhaltend. Es gibt aber auch hier vielfältige Beschäftigungsfelder. Andere Städte und Gemeinden nutzen das Arbeitskräftepotenzial der Langzeitleistungsbeziehenden und Langzeitarbeitslosen.
- In allen sieben Bezirken Hamburgs fehlt es an Beschäftigungsprojekten bzw. Quartiersangeboten für bedürftige Menschen, insbesondere in den sozialen Brennpunkten der Stadt.
- Rund 30 Projekte mit rd. 600 Arbeitsgelegenheiten, mussten Ende Januar 2024 schließen bzw. ihre Angebote deutlich reduzieren. Es fehlen Sozialkaufhäuser,Seniorencafés , Projekte im Schreib- und Quartiersservice, in der Hauswirtschaft, in der Grünpflege, im Bereich Textilwerkstatt und Upcycling, Fahrradprojekte, eine Kleiderkammer, Seniorenbegleitungs- und, Kinderbetreuungsprojekte, Projekte im Holz- und Modellbau sowie Sozialkaufhäuser für den Tierbedarf.
- Es gibt aber auch andere Möglichkeiten der sozialen Beschäftigung, etwa in den Bereichen: Sauberkeit und Ordnung, z.B. im ÖPNV, in Parks, in öffentlichen Gebäuden, wie z.B. Museen. Oder im Management, bei der Reinigung und Betreuung öffentlicher Veranstaltungen, z.B. in Bürgerhäusern, im Kulturbetrieb. Oder bei der Gerätewartung auf Spielplätzen, beim Hausmeisterservice fürdie Immobilien der Stadt. Oder bei der Lebensmittelrettung, der digitalen Teil-habe, der Demokratiebegleitung oder im Klimaschutz etc. pp.
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